Google-Pille für bequemeres Surfen
Der Traum einer jeden biotechnischen Firma ist die direkte Kommunikation des Menschen mit dem PC. Doch während andere Firmen menschlichen Versuchskaninchen lustige, mit Kameras bestückte Helme zu Überwachung der Augenbewegung aufsetzen oder Glatzköpfe mit Dutzenden von Elektroden versehen, hat Google – von der Öffentlichkeit unbemerkt – das "Google-Brain-Computer-Interface" (G-BCI) zur Serienreife entwickelt
Das G-BCI und sein Platz im Gehirn
In der südspanischen Diskothek "Pancho Villa" haben VIP-Mitglieder bereits die Möglichkeit, sich einen RFID-Chip unter die Haut implantieren zu lassen. Das erspart ihnen Wartezeiten an der Kasse und an der Getränketheke. Bezahlt wird "mit dem Unterarm" und am Monatsende per Lastschrift. Google hat diese Idee aufgegriffen und weiter entwickelt: Aus dem spanischen 11 mal 3 Millimeter großen Chip haben die Google-Labs in Zusammenarbeit mit der Firma Hitachi (Externer Link) einen nur 0,25 Millimeter großen Winzling entwickelt. In den Körper gelangt der Chip über die Blutbahn, beispielsweise durch Injektion in die Halsschlagader. Mit Hilfe von Magnetfeldern wird er dann an seinem Bestimmungsort zwischen Klein- und Großhirn platziert.
Google-Suche per Gedanken
Der Chip ist in der Lage, die Nervenströme abzufangen und sendet diese an einen USB-Empfänger (der sogenannte "gString"), der die Hirnströme mit Hilfe einer abgespeckten X-Box-CPU analysiert und daraus Suchbegriffe generiert. "Statt erst Google aufzurufen und einen Suchbegriff in die Suchmaske einzugeben, werden die aus den Gedanken des Users gewonnenen Suchergebnisse in einem zweiten Browserfenster angezeigt und beim Lesen der Ergebnisse automatisch die entsprechenden Links geöffnet. Und das alles ohne einen einzigen Mausklick." so Pressesprecherin Fiona April von Google. Angesprochen auf gesundheitliche Probleme aufgrund der Strahlung erläuterte sie: "Durch die physische Nähe zwischen Benutzer und PC – in der Regel weniger als zwei Meter - ist es möglich, für die Übertragung Frequenzen im unbedenklichen Kurzwellenbereich statt der üblichen GHz-Frequenzen zu nutzen. Der User wird also keinen Mikrowellen ausgesetzt."
Der Empfänger für das G-BCI
Vollversion des Google-BCI erst ab 18
Um nicht mit dem Jugendschutz in Konflikt zu kommen, soll die unzensierte Version des G-BCI nur für Erwachsene erhältlich sein - für Jugendliche unter 18 Jahren ist eine Light-Version mit eingebautem Jugendschutzfilter erhältlich. Dazu die Pressesprecherin: "Egal welche Seiten die Kids - besonders die männlichen Pubertierenden - besuchen, die haben nur eins im Kopf... Und um das auszufiltern, reichen selbst unsere Serverkapazitäten nicht aus." Der Jugendschutzfilter im G-BCI-Light leitet erotische Such-Gedanken auf harmlose Webseiten um. Dabei gibt es regionale Unterschiede, die mit den jeweiligen Landesregierungen abgestimmt sind. In Bayern beispielsweise werden statt Seiten aus dem Rotlicht-Milieu die Webseiten von Kirchen und religiösen Vereinigungen angezeigt sowie Links zum Thema "kalt duschen".
Große Pläne mit dem G-BCI
Bereits die derzeitige Version des G-BCI hat einen eingebauten Flash-Speicher von 16 KiloByte. Das reicht aus, um einige Hundert Bookmarks zu speichern und die Seiten per Gedanken aufzurufen. Aber Googles Pläne gehen weiter. Im Zuge der technischen Weiterentwicklung erwartet das Unternehmen, bereits in wenigen Jahren G-BCIs mit einer Speicherkapazität von einem Gigabyte oder mehr anbieten zu können. In zukünftigen Versionen des Chips soll daher die "gTunes"-Software zum Speichern von Musikstücken, die derzeit von Google in Zusammenarbeit mit der Open-Source-Gemeinde entwickelt wird, vorinstalliert sein. Da das Gehirn fehlende Frequenzen im Tief- und Hochtonbereich automatisch ergänzt, wird für diesen Zweck vom Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnik ein neues Kompressionsverfahren entwickelt, das eine mindestens dreifach höhere Kompressionsrate ohne wahrnehmbaren Qualitätsverlust ermöglicht - eine Art Super-MP3. Für die Musikindustrie wäre diese Entwicklung ein schwerer Schlag, denn bereits bei einmaligem Hören eines Musikstücks kann dieses im G-BCI abgelegt und beliebig oft nachgesummt werden.
Die Pläne, auf dieser Technologie ein "gPhone" zu entwickeln, hat Google allerdings vorerst auf Eis gelegt. Die Firma sieht keine Möglichkeit, erwünschte und unerwünschte Gedanken voneinander zu trennen. Die Gefahr, dass der Angerufene erfährt, was der Anrufer wirklich über ihn denkt, ist einfach zu groß.
Eine Frage der Akzeptanz
Die zur Zeit mit etwa 700 Euro noch recht teure Kombination aus G-BCI und gString soll nach dem Ende der Beta-Test als "Do-it-yourself-Kit" mit genauer Anleitung zum Selbstinjizieren für unter 10 Euro angeboten werden. Allerdings gibt es viele Menschen, die Angst vor Spritzen haben. Google sucht daher nach alternativen Methoden, um den Chip unters Volk zu bringen. Erste Prototypen aus dem Fraunhofer-Center für Nanoelektronische Technologien (Externer Link) erwiesen sich als vielversprechend.
Ein GF-BCI (Google-Fraunhofer-Brain-Computer-Interface) kann oral oder rektal verabreicht werden. Es wird von der Magen- beziehungsweise Darmwand absorbiert und wandert über die Blutgefäße an seinen Zielort im Gehirn. Dort angekommen zersetzen sich die nicht mehr benötigten Teile und werden ausgeschieden. Bereits bei den ersten Versuchen lag dabei die Trefferquote über 70 Prozent. Erfreulicher medizinischer Nebeneffekt: Der Spiralantrieb des GF-BCI kann verengte Blutgefäße erweitern.
Bedenken der Datenschützer
Die Bedenken von Datenschützern, in Großraumbüros könnten an benachbarten Arbeitsplätzen die gedanklichen Suchergebnisse des Kollegen auftauchen, räumte Google aus: Es sei unwahrscheinlich, dass zwei Arbeitsplätze so eng beieinander lägen - einem Schäferhund stünden per Gesetz ja schon fünf Quadratmeter Platz zu. Außerdem sorge die 2048-Bit-Verschlüsselung dafür, dass selbst absichtliches Abhören unmöglich gemacht werde. Auf die Frage, ob die gewonnenen Daten gespeichert werden, antwortete Google "Ja, es sei denn, die Vorratsdatenspeicherung wird gekippt." fügte aber noch hinzu "Viel Spaß beim Durchforsten der Gedanken von zig-Millionen Bundesbürgern!".
Schematische Darstellung des GF-BCI
Trotzdem fordern die Datenschützer, sollte das GF-BCI zum Einsatz kommen, dass auf allen Fast-Food-Schachteln ein Warnhinweis auf eine eventuelle Kontamination mit dem GF-BCI aufgedruckt wird: Schließlich sei es ein Leichtes, das GF-BCI in einem Burger unter dem Salatblatt oder in der Tomatenscheibe zu verstecken. Und der Chaos Computer Club (CCC) (Externer Link) sieht rabenschwarze Zeiten auf uns zukommen, wenn sich das Bundesministerium des Inneren dieser Google-Technologie bemächtigt und GF-BCIs, natürlich ohne Verschlüsselung, unter das Volk bringt. Ein Mitglied des CCC dazu wörtlich: "Dann wird der Bundestrojaner doch noch eingeführt - durch die Hintertür. Und die Demokratie in Deutschland ist endgültig im A*sch!"
Aus sicherer Quelle hat haben wir übrigens noch erfahren, dass Googles Marketing-Abteilung die Begriffe G-BCI und GF-BCI für zu synthetisch hält. Das marktreife Endprodukt soll aufgrund seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten "gPod" heißen. Außerdem, so die gleiche Quelle, arbeite Google fieberhaft daran, das Übersprechen - genauer das Überdenken - zwischen zwei benachbarten gPods auf ein datenschutzverträgliches Maß zu reduzieren. Gelingt das, sollen weltweit alle WLAN-Access-Points zum "gPoint" ausgebaut werden: Gedankenaustausch im ICE, im Flughafen oder im Internet-Cafè - eine schöne neue Welt.
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